Elbingerode wird erstmals 990 in einer Urkunde von Otto III als "Hadiluingerode" erwähnt.  Im gesamten südwestlichen Harzvorland ist es der einzige Ort mit der Endung "rode", der nicht wüst gefallen ist. Die Namensentwicklung verlief über Alvelingerot (1206), Helwelingherod (1250), Elvelingerode (1303), Eluelingerode (1548), bis Elbingerode (1577).

 

Durch die Elbingeröder Gemarkung verlief eine der bedeutenden Fernstraßen, die vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzt wurde, die "Hohe Straße", auch "Salzstraße" genannt. Sie stellte entlang des Südharzrandes die Verbindung vom thüringisch-sächsischen Raum nach Norden und Westen her. Die Streckenführung durch die Elbingeröder Gemarkung wird durch die Flurbezeichnung "Am Pöhlder Stieg", "Am Hohen Weg" und "Am langen Zaun" eindeutig nachgewiesen (Gehmlich, Klaus; "Straßen und Wege", Manuskript 1983).

Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen in Elbingerode zwischen 1689 - 1940:

 

Jahr: 1689 1822 1880 1890 1900 1918 1940 2010 2011
Einwohner: 190 391 430 386 344 336 398 426 519

 

Die Bevölkerungsentwicklung zeigt zwischen 1822 und 1940 nur geringe Veränderungen. Die Lebensverhältnisse der Elbingeröder Bevölkerung Mitte des 19. Jahrhunderts sind in der Erzählung "Im Märchenland" (Göttingen 1923) des Pfarrersohnes A. Timme, der seine Kindheit von 1850 – 1871 in Elbingerode verlebte, plastisch wiedergegeben.


Lebensrhythmus, gesellschaftliche Hierarchie und Pflichten der Bewohner wurden von etwa 800 an, dem wahrscheinlichen Datum der ersten Gemeinheitsteilung und Verkopplung in Elbingerode, durch die Dreifelderwirtschaft mit dem Flurzwang, durch den wechselnden Katalog der Abgaben und Dienstleistungen, durch die Pflicht zum Kriegsdienst und durch das Lehnswesen bestimmt.


Elbingerode soll zusammen mit den beiden Dörfern Runigerode und Barglufelde im 30-jährigen Krieg zerstört worden sein. Die heutige Straßenbezeichnung "Das alte Dorf" gibt näherungsweise den Standort der ersten bekannten Siedlung wieder. Unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten erfolgte die Ansiedlung entlang des Bachlaufes.

 

Der Elbingeröder Thie dürfte so alt sein wie das Dorf selbst. Auf dem Ding- oder Thingplatz unter der Linde, die 1975 gefällt und im Zuge der ersten Dorferneuerung durch eine neu gepflanzte Linde ersetzt wurde, trat die Volksversammlung zur Beratung zusammen, wurde Dorfgericht gehalten, fanden Dorffeste statt und wurden Kuh- und Schweinehirt sowie Schäfer durch Handschlag verpflichtet.


Ein ehemaliger Edelhof an der Stelle der heutigen Gebäude Nr. 9, 10 und 13 an der Hattorfer Straße gegenüber der Kirche gehörte zum Besitz des Klosters Pöhlde und wurde als späteres Rittergut 1822 an 60 Hausbesitzer einschließlich Schullehrer verteilt. Je drei Hausbesitzer erhielten 12 – 13 Morgen Land. Das erste Schulhaus wurde unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg gebaut. Es wurde 1911/12 durch ein Schulhaus ersetzt, das 1971 geschlossen wurde und heute als Kindergarten und Bibliothek genutzt wird.
 


Kindergarten und
Bibliothek

 
Ev. Kirche St. Petri
   

Das Erbauungsdatum der ersten Kirche ist nicht bekannt. Die heutige Kirche wurde 1750 geweiht. 1923 drohte infolge fortgeschrittener Fäulnis in der Fachwerkkonstruktion der Einsturz. Bei Renovierungsarbeiten wurden 1958 mehrere Gruften unter dem Kirchschiff entdeckt. Bis 1878 befand sich der Friedhof an der Kirche; danach wurde "An der Steige" im Nordosten des Dorfes ein neuer Friedhof eingeweiht. 1975 erfolgte der Bau der Friedhofskapelle.

 

Seit 1966 erfolgt die Trinkwasserversorgung von einem Hochbehälter auf dem Hagenberg. 1909 wurde Elbingerode an das Telefonnetz angeschlossen, 1914 erfolgte der Anschluss an die elektrische Lichtleitung, 1926 wurde eine Gasleitung durch den Ort gelegt und 1977 wurde Elbingerode - nicht ohne Widerstand in der Bevölkerung - an die Abwasserkanalisation der Samtgemeinde Hattorf angeschlossen.

 

Im Zuge der Verwaltungsreform wurde Elbingerode 1972 mit Hörden, Hattorf und Wulften zur Samtgemeinde Hattorf zusammengefasst, blieb aber selbstständige Mitgliedsgemeinde.


Entscheidende Sicherungs- und Entwicklungsimpulse wurden durch das Flurbereinigungs-verfahren "Hörden / Elbingerode" (1968-86) und durch die erste Phase der Dorferneuerung im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) von 1977-1984 ausgelöst. Im Rahmen der damit verbundenen Maßnahmen wurden nicht nur die Umgehungsstraße, die Flurneuordnung, der Wegebau und der Bau von 2 Regenrückhaltebecken geschaffen, sondern zahlreiche öffentliche und private Maßnahmen im Ortskern mit eindeutig positiven Folgen für die Lebensqualität in Elbingerode realisiert.

Mit der 1993/94 eingeweihten Mehrzweckhalle in Verbindung mit dem bereits 1983 erbauten Feuerwehrgerätehaus am Ortseingang besaß die Gemeinde eine optimale Infrastrukturausstattung im Sport- und Freizeitbereich, die sich positiv auf das Gemeinschaftsleben und die Integration der jüngeren Bürger Elbingerodes auswirkte.
 

 

Das Wappen der Gemeinde Elbingerode zeigt in gespaltenem Schild vorn in Rot einen goldenen Schrägbalken, hinten in Gold ein gestieltes grünes Kleeblatt. Das Wappen ist einem Siegel aus der Dorfchronik von 1822 entnommen. Es handelt sich um das Siegel der Familie von Weisen. Leider ist die Dorfchronik, der dieses Siegel entstammt, nicht mehr vorhanden. Da ein Siegel die Farben nicht wiedergibt, entschloss sich der Rat der Gemeinde Elbingerode, die Grubenhagenschen Farben Rot und Gold in das Gemeindewappen aufzunehmen. Dem von dem Heraldiker Völker gestalteten Wappenwurf stimmte das Niedersächsische Staatsarchiv in einem Gutachten zu. Nach den Vorstellungen des Rates der Gemeinde Elbingerode soll der goldene Schrägbalken im Roten Feld den Fluss Sieber darstellen, der durch die Elbingeroder Gemarkung fließt. Das goldene Feld mit dem gestielten Kleeblatt soll die Landwirtschaft versinnbildlichen.


Der Ratsbeschluss zur Aufnahme dieses Wappens als Gemeindewappen erfolgte am 11. Mai 1964. Mit Verfügung vom 28. September 1964 wurden Wappen und Flagge vom Regierungspräsidenten in Hildesheim genehmigt. Man hatte sich in Elbingerode nicht schwer getan, das Wappen der Herren von Weisen als Gemeindewappen zu übernehmen. Dieses Adelsgeschlecht hatte über Jahrhunderte den Edelhof in Elbingerode inne. Nach dem Tod von Heinrich von Weisen kaufte die Gemeinde das Rittergut samt Ländereien auf und verkaufte sie 1822 zu gleichen Teilen an die vorhandenen 59 Hofstellen in Elbingerode. Dadurch konnte die Lebensgrundlage für die Elbingeroder Bevölkerung sichergestellt werden. Seit dem 1. Juli 1972 gehört Elbingerode als Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Hattorf am Harz an.